Die
Universitäten in Deutschland, wie in vielen anderen westlichen Ländern
auch, sind längst keine Orte mehr, an denen man die Garantie hat,
wertneutrales Wissen und eine reflektierte, vielseitige Ausbildung zu
erhalten. Von Wirtschaftslobbies und Staatsinteressen auf allen Ebenen
gekauft und manipuliert, ist keine wirkliche Objektivität der Forschung
mehr gegeben. Das zunehmende Einigeln in Spezialistentum und die
grassierende Unfähigkeit zu fächerüberfgreifendem Generalistentum hat
eine weltfremde Fachidiotie erzeugt und die Monokultivierung einzelner
Theorien und Schulen bei Unterdrückung alternativer Modelle hat zu
einer Dogmatisierung geführt, die keine wirkliche
Wissenschaftsevolution mehr zulässt. Statt bereicherndem Austausch
neugieriger, offener Forschergeister findet man viel eher einen
ungeheuren Anpassungsdruck und eine regelrechte Feindschaft gegenüber
Meinungsabweichlern. Die Komplettverschulung und Vermassung des
deutschen Universtätssystems produziert Heerscharen von braven
Nachplapperern, aber keine kritischen Geister mehr. Wenn man die
spannensten wissenschaftlichen Evolutionssprünge der letzten Jahre in
fast allen Disziplinen betrachtet, so kommen sie meist von alternativen
wissenschaftlichen Schulen und unabhängigen Forschern abseits der
Mainstreaminsitutionen. Als studierter Archäologe, der für den
Magisterarbeitsvorschlag "Weiterentwickkung der Archäologie" aus dem
innovationsfeindlichen Fach gemobbt wurde, kann ich sagen, dass fast
alle wesentlichen Wissensquantensprünge in der Archäologie der letzten
zwanzig Jahre von selbständigen Aussenseitern stammen, die von den
Institutionen als gefährliche Konkurrenz gesehen und auf
unwissenschaftlichste Weise diffamiert werden. Wenn man wissen will,
wie die Pyramiden gebaut wurden, frage man besser keine Ägyptologen in
ihren weltfernen theoretischen Elfenbeintürmen, sondern Ingenieure und
Steinmetzmeister, die die Archäologie zum freien Nebenberuf gemacht
haben. Wenn man wisen will, wann die ersten Zivilisationen entstanden,
frage man besser Taucher, die seit dem letzten Eiszeitende versunkene
Ruinenstädte maritimer Hochkulturen untersuchen, als
Steinzeitarchäologen, die sich auf die einseitige Untersuchung von
Hinterlandrandgruppen primitiver Jäger- und Sammlerkulturen
festgeschossen haben. Die Archäologie als institutionelles Gesamtfach
produziert mehr Halbwahrheiten als ganzlich vielseitige
Entwicklungsmodelle und zeigt sich als einer der grössten Hemmnisse in
der Produktion neuer Facherkenntnisse. Ähnliches gilt in unzähligen
Wissenschaftsdisziplinen. Etwa in der Psychologie, die sich standhaft
weigert, anzuerkennen, dass nicht die krankmachende Familienerziehung,
sondern die selbstorganisierende Stammesgemeinschaft die naturgemässe
Wiege einer heilen menschlichen Sozialisierung ist. Oder in der
Astronomie, deren Mainstream-Gravitationsanhänger das beobachtbare
Universum immer weniger erklären können und von schwarzen Löchern bis
dunkler Materie nur noch blosse Einbildungen als Wahrheit verkaufen,
aber sich aggressiv weigern, mit Plasmaphysikern zu reden, die den
Kosmos sehr viel besser elektro-magnetisch erklären können. Oder in der
Biologie ebenso wie in der Neurologie, die das veraltete und längst
durch die Quantenphysik widerlegte materialistische Weltbild des
mechanistischen Zeitalters weiter aufrecht erhalten und dadurch
komplett unfähig sind, Phänomene wie das Leben oder Bewusstsein zu
erklären. So schafft man mehr Aberglauben als solide Wissenschaft.
Dementsprechend verlieren die grossen traditionellen
Wissenschaftsinstitutionen massiv an Attraktivität - und zwar speziell
unter den wacheren, kritischeren Geistern, von deren unabhängigem
Gedankengut die Forschergemeinschaft immer am meisten profitiert hat.
Da mit dem Internet und seinen Zugriffsmöglichkeiten auf eine weltweite
Informationsflut heutzutage eine ausgezeichnete Alternative zur
einseitigen Universitätsausbildung vorhanden ist, bilden sich mehr und
mehr Forscher selbst aus oder verlassen die Universität, um
eigenständige Forschung zu betreiben oder bilden gar unabhängige
Schulen, an denen man einen sehr viel neueren Wissensstand erwerben
kann als im institutionellen Muff der Universitäten, so dass sie mehr
und mehr Schüler anziehen. Der grössere Teil der Psychologen und
Ökologen etwa betreibt die relevante Spitzenforschung ihres
Fachbereichs schon längst ausserhalb der Institutionen. So bilden sich
neue wissenschaftliche Ausbildungsmöglichkeiten heraus und Forschung
verlagert sich aus dem Universitätskerker in selbstorganisierte
Freiheit, wo sie blüht und gedeiht, dass die alten, bröckenden
Institutionen nur neidisch werden können. Die Zukunft der Forschung
liegt ganz offensichtlich in ihrer neugewonnenen Freiheit. Die
spannende Frage, die nun in der Luft liegt, ist, wie sich eine freie
Forschung mit all ihren zu erwartenden Unterströmungen und
Schulenbildungen sinnvoll neuformieren, netzwerkartig
selbstorganisieren und fruchtbar austauschen kann. Auch wollen neue
Arten der Finanzierung ausprobiert werden, deren Wesenskern immer so
beschaffen sein sollte, dass die Forschung durch sie nicht in
ihrer Objektvität beschränkt wird, negative Konsequenzen in der
Gesellschaft erzeugt oder unethischen Zielen dient. Ein allseits
anerkannter Forschereid, der sich der Wahrhaftigkeit,
Menschenfreundlichkeit und Lebensbejahung verpfichtet, wäre ratsam, um
der freien Forschung einen verlässlichen Rahmen zu geben, der auch
rechtliche Gültigkeit hat, ähnlich dem hyppokratischen Eid der
Mediziner. Und es stellt sich natürlich die Frage, wie sich das
Verhältnis zwischen freier und institutionalisierter
Forschung weitergestaltet - eher als Konkurrenz verfeindeter Lager, die
einander bekämpfen oder mehr als freundschaftliche Kooperation, die
einander inspiriert, bereichert und kritisch hinterfragt. Ich als
freier Forscher jedenfalls plädiere für eine kritische, aber
freundschaftliche Annäherung aneinander und einen für beide Seiten
fruchtbaren Meinungsautausch. Von daher bin ich gespannt, ob dieser
Essay hier von Universitätsseiten mit altbacken dogmatischen verbalen
Angriffen
oder dem weltoffenen Willen zur Kommunikation beantwortet wird. Wir
werden sehen, zu welcher Kommunikationsqualität diese überalterte
Institution noch fähig ist. ----------------------------------------------------- Wer das Thema "Wissenschaftsexodus" jetzt weiter mit mir vertiefen will, möge mich bitte kontaktieren und einen evolutionsphilosophischen Diskurs suchen. Ausserdem biete ich freien Forschern wie Wissen- schaftsinstitutionen die Vernetzung miteinander zum gegenseitigen Gewinn an: E-mail: info@evolutionleapers.com oder Direktkontakt über unsere Inbox (klick) |